Sonntag, 20. Dezember 2015

Pyramus et Thisbe

Die Nacht in Rays Rest war richtig klasse. Ich habe in den gesterigen Blog noch ein paar Abendfotos eingefügt...
So es heute morgen um 6:00 aus.



Auf dem Weg Richtung Westküste sind wir bei Clevedon noch in 2 Märkte marschiert


Dann durch die Waitakere Ranges National Park westlich von Auckland. Hier ein Ausblick vom Arataki Visitor Center. 


Und dann endlich zu Bibas Wunschziel Nr. 1 in Neuseeland, nämlich Karakare (The Watchman), wo die Beachszenen des Films "Das Piano" (*) gedreht wurden. Die bisher abenteuerlichste Straße unserer ganzen Reise. Kurvig, eigentlich nur einspurig zu befahren, Teile der Straße einfach den Hang runtergerutscht, ...

Da stand mal ein Piano

Offensichtlich eine Siedlung der Pueblo Indianer
 Gleich ums Eck ist noch ein schöner Weg zu den Karekare Falls




Wir übernachten da unten, Bildmitte rechts unten in Piha 


ein VW-Treffen neben dem Campingplatz

Das letzte Meerbild
Morgen früh müssen wir zeitig los, wir müssen das Auto noch putzen, knappe 2 Stunden zurückfahren nach Auckland (erst mal ins Hotel) und dann um 2pm das Auto abgeben.

(*) Noch zum "Film-Epos" Das Piano: Es geht um eine stumme Frau, die einen Mitte des 19. Jahrhunderts einen Mann heiraten will. Kennengelernt haben sie sich nur per chat. Egal. Sie trifft ein und bringt ein Klavier mit. Ich will ja nichts sagen, aber das Klavier von dort wegzukriegen geht auch heute kaum. Ich bin die Straße gefahren...Jedenfalls sagt der vernunftbegabte Mann: Das mit dem Klavier wird nichts. Also ist sie beleidigt und heitratet den nicht, sondern einen anderen, der ihr verspricht, das blöde Klavier da wegzuschleppen. Weiter habe ich den Film nicht gesehen, aber wahrscheinlich wird der Mann erschossen und sie stirbt an Schwindsucht.

Die Handlung ist so ähnlich wie in der Oper La Traviata: Frau und Mann verlieben sich, Vater der Frau sagt, sie solle ihn verlassen, sie: ok, warum nicht. Er weint voll, findet sich aber ab, bis er es sich nach ein paar Jahren doch anders überlegt und er zu der Tussi rüberfährt. Sie versöhnen sich, die Olle stirbt an Schwindsucht.

Auch Romeo und Julia hat so eine ähnliche Geschichte: Beim Knutschen vom Balkon gefallen.

Alle schreiben voneinander ab. Die Geschichte geht ja ursprünglich auf die alten Griechen zurück, die diese tragische Handlung erfunden haben: Unglücklich verliebt, beide sterben (sie meist an Schwindsucht, er meist gewaltsam).
Beispiel Pyramus et Thisbe: lauschen wir doch dem Original von Ovid  (im jambischen Versmaß zu lesen), ich konnte das mal auswendig:
Pyramus et Thisbe, iuvenum pulcherrimus alter,
altera, quas Oriens habuit, praelata puellis,
contiguas tenuere domos, ubi dicitur altam
coctilibus muris cinxisse Semiramis urbem.

...
Übersetzt in etwa: Er, der schöne und intelligente Jüngling, sie eine Frau, Eltern dagegen, also treffen sie sich heimlich. Eines Nachts kommt sie zu früh zum Treffpunkt, ein Löwe kommt vorbei, sie versteckt sich. Er kommt später, sieht die Löwenspuren, denkt sofort, der Löwe hat sie aufgefressen und erdolcht sich sicherheitshalber mal eben. Sie kommt zurück, findet es irgendwie doof, dass er tod ist und erdolcht sich auch. Vor lauter Zorn über so viel Blödheit färben sich die Früchte des Maulbeerbaums rot und sind es bis heute geblieben. Bei den Griechen musste bei diesen tragischen Geschichten immer eine Verwandlung dabei sein, sonst hätte der olle Ovid sie ja nicht in seinem Buch (Methamorphosen = Verwandlungen) bringen können. Die lustigen und intelligenten Bücher von Ovid sind übrigens verloren gegangen, weshalb wir bis heute diese ständigen Tragödien ertragen müssen.
Da lobe ich mir intelligente Filme mit realistischer Handlung wie z.B. Starwars.

Hat sich mein Schulbesuch und der Erwerb des kleinen Latrinums doch noch ausbezahlt.


1 Kommentar:

  1. Deine Baumschule hat vorgestern in der BS angerufen. Erstens ist deine Eiche eingegangen (Sie haben festgestellt, dass du eigentlich nur einen Zweig verbuddelt und gegossen hattest) , zweitens war das mit dem bestandenem Abitur eigentlich nur als Scherz gedacht. Du darfst aber noch mal vorbeikommen, und dir den Quali ehrenhalber abholen. Scheinbar ist aus dem Zweig ein Bananenbaum gewachsen.

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